
Marktbericht
Stand: 27.01.2023 12:54 Uhr
Der deutsche Aktienmarkt steuert auf einen starken Wochenschluss zu. Der DAX stieg am Morgen auf seinen Wochenhöchststand. Nun ist bereits die Zinssitzung der US-Notenbank in den Fokus der Anleger gerückt.
Nach anfänglichen Verlusten drehte der DAX ins Positive und erreichte mit 15.165 Punkten ein neues Wochenhoch. Obwohl der deutsche Leitindex die rückläufige Kurslücke in der vergangenen Woche vollständig geschlossen hat, gibt es am deutschen Aktienmarkt bisher kein neues bullisches Momentum.
Der DAX bewegte sich kaum
Der deutsche Leitindex steigt in einer engen Handelsspanne von rund 50 Punkten auf das Wochenende zu. Die Märkte auf beiden Seiten des Atlantiks suchen derzeit nach einer Richtung.
„Die Anleger sind nicht ruhig“, erklärte IG-Analyst Christian Henke. „Auf der einen Seite schüren der durchwachsene Quartalsbericht und angekündigte Entlassungen Rezessionsängste, auf der anderen Seite zeigt die US-Wirtschaft keine Schwächeanzeichen und wächst trotz aller Schwierigkeiten.“
Wirtschaftsupdate vom 27.01.2023
Bettina Seidl, HR, 27.1.2023 10:32 Uhr
Was macht die Fed?
Nach starken Konjunkturdaten aus den USA blicken Anleger bereits auf die Fed-Sitzung. Die US-Notenbank wird voraussichtlich nächste Woche eine weitere Zinserhöhung beschließen. Die Märkte erwarten einen Anstieg um 25 Basispunkte und damit eine Verlangsamung der Zinsen. Im März dürfte die Fed ihren Zinserhöhungszyklus mit einer weiteren Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte beenden.
Wenn Fed-Chef Jerome Powell jedoch auf einer Pressekonferenz nach der Sitzung des Fed-Rats am kommenden Mittwoch ein restriktiveres Argument vorbringt, wird dies den Markt beeinflussen. „Vor sechs Wochen hat die US-Notenbank die Party an der Börse abrupt beendet. Das könnte nächste Woche wieder passieren“, warnte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Wall Street vor einem unspektakulären Start
An der Wall Street sieht es nun nach einem ruhigen Handelsstart aus. Die Futures auf den Leitindex Dow Jones Industrial tendieren derzeit seitwärts. Inzwischen scheint der Wert der Technologie nach dem starken Lauf von gestern nicht mehr zu atmen. Nasdaq 100-Index-Futures fielen um 0,5 Prozent.
Der Euro notiert immer noch unter 1,09 Dollar
Am Ende der Woche fiel der Euro wieder unter die Marke von 1,09 $. Aktuell werden für einen Euro 1,0891 Dollar bezahlt. Der Euro wurde kürzlich durch die Erwartung einer weiteren großen EZB-Zinserhöhung angekurbelt. Eine Unze Gold wurde mittags bei 1929 $ gehandelt.
Die Ölpreise steigen weiter
Das unerwartet starke US-Wirtschaftswachstum und die Erwartung einer erhöhten Nachfrage aus China trieben die Ölpreise in die Höhe. Die Nordseesorte Brent ist um 1,5 Prozent auf 88,46 Dollar pro Barrel (159 Liter) im Preis gestiegen. Die Preise für die US Light Sorte WTI stiegen um 1,4 Prozent auf 81,95 $.
Sartorius nach Herabstufung am Ende des DAX
Größter Verlierer des DAX zur Mittagszeit war die Vorzugsaktie des Göttinger Laborausrüsters Sartorius. Spezialisten der Privatbank Berenberg haben die Bezeichnung von „Kaufen“ auf „Halten“ herabgestuft. Das Papier der französischen Tochtergesellschaft Sartorius Stedim Biotech bietet aus Bewertungsgründen ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis.
Ver.di rief erneut an, um vor einem Streik bei der Post zu warnen
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verstärkt mit weiteren Streiks den Druck im Tarifstreit mit der Post. Für heute ruft ver.di die Beschäftigten in ausgewählten Unternehmen in Paket- und Postzentren sowie der Paket-, Brief- und Sammelzustellung bundesweit zum ganztägigen Streik auf.
Airbus sucht 13.000 neue Mitarbeiter
Airbus plant, in diesem Jahr weltweit 13.000 neue Mitarbeiter einzustellen, etwa 7.000 davon in neu geschaffenen Positionen. Die neuen Mitarbeiter werden den Expansionsplan der Jet-Produktion unterstützen und in den Divisionen Rüstung, Luft- und Raumfahrt sowie Helikopter eingesetzt werden.
Die Preisspanne für Ionos-Aktien steht fest
Der Internet- und Telekommunikationskonzern United Internet und der Finanzinvestor Warburg Pincus haben eine Preisspanne für einen geplanten Börsengang ihrer Hosting-Tochter Ionos festgelegt. Bis zu insgesamt 17,3 Prozent der Ionos-Aktien werden zu einem Stückpreis von 18,50 bis 22,50 Euro angeboten.
H&M mit starkem Gewinnrückgang
H&M rutschte zum Jahresende in die roten Zahlen. Steigende Produktions- und Energiepreise sowie ein Rückzug aus Russland haben die Bilanz des schwedischen Textilgiganten H&M beschädigt. Das Unternehmen meldete für das Gesamtjahr 2022 einen Rückgang des Nettogewinns um 68 Prozent auf 3,6 Milliarden Kronen (gut 321 Millionen Euro).
LVMH-Aktie nach Rekordjahr auf Rekordhoch
Dem Luxusgüterkonzern LVMH ist 2022 ein Rekord gelungen. Umsatz und Gewinn stiegen zweistellig. Unter den vielen Marken der Gruppe sticht Louis Vuitton mit einem Jahresumsatz von über 20 Milliarden Euro positiv heraus. Die LVMH-Aktie erreichte daraufhin an der Pariser Börse neue Rekordhöhen. Mit einem Börsenwert von rund 406 Milliarden Euro ist LVMH das wertvollste Unternehmen der Eurozone.
Remy Cointreau verzeichnete einen Rückgang der Cognac-Verkäufe
Sinkende Cognac-Verkäufe haben das Geschäft des französischen Spirituosenkonzerns Remy Cointreau gebremst. Der Umsatz ging im dritten Geschäftsquartal um sechs Prozent auf 437,6 Millionen Euro zurück. In der Cognac-Sparte von Remy Martin ging der Umsatz um elf Prozent zurück.
Signify verbessert Prognosen
Die Aktien von Signify stiegen an der Amsterdamer Börse stark an. Der weltgrößte Lampenhersteller, früher bekannt als Philips Lighting, hat seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben, um die Aussichten für China zu verbessern.
Visa steigert Gewinne und Einnahmen stark
Der Kreditkartenriese Visa erwirtschaftet trotz hoher Inflation und Rezessionsängsten weiterhin hervorragende Erträge. Im ersten Geschäftsquartal (Ende Dezember) stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 7,9 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn stieg um 6 Prozent auf 4,2 Milliarden US-Dollar.
Bed Bath & Beyond steht vor dem Bankrott
Das angeschlagene US-Möbelhaus Bed Bath & Beyond ist mit Krediten in Verzug geraten. Bed Bath & Beyond prüft derzeit alle strategischen Alternativen, einschließlich einer Insolvenz.
Monopolist Hasbro baut 1.000 Stellen ab
Der Monopolist Hasbro will in diesem Jahr 1.000 Vollzeitstellen abbauen. Das entspricht etwa 15 Prozent der Belegschaft. Der Spielehersteller begründete den Schritt mit Kostensenkungen, die angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen notwendig seien.
Chipkonzern Intel rechnet mit Einbußen
Ein Rekordrückgang bei den PC-Verkäufen belastete die Verkäufe von Intel stärker als erwartet. Für das laufende erste Quartal prognostiziert der Konzern einen Verlust von 15 Cent je Aktie statt des bisher erwarteten bereinigten Gewinns von 24 Cent. Intel-CEO Pat Gelsinger sagte, er erwarte einen der größten Bestandsrückgänge, die die Branche je erlebt habe.