
Tag 325 seit Kriegsbeginn: Der Kreml meldet die Einnahme von Soledar. Der Sprecher des russischen Parlaments will den Kriegsgegner packen. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste auf einen Blick
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Die Atomenergiebehörde plant, das Personal in der Ukraine zu verdreifachen
22:27 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) plant, ihr Personal in der Ukraine zu verdreifachen. Künftig werde es eine permanente Präsenz an allen fünf Standorten von Kernkraftwerken in der Ukraine geben, teilten die Behörden am Freitagabend in Wien mit. IAEO-Direktor Rafael Grossi reist nächste Woche in die Ukraine, um Verstärkung vorzubereiten. Während es seit Beginn des russischen Angriffskriegs vereinzelte Missionen gegeben hat, stellt diese Entscheidung “eine große Expansion dar”, sagte die IAEA.
Bisher ist die IAEO nur mit „bis zu vier“ Vertretern vor Ort in Saporischschja, Europas größtem Kernkraftwerk. Künftig seien „ungefähr elf bis zwölf Experten“ ständig in der Ukraine, um „die Lage zu beobachten, Ausrüstung zu überprüfen“ oder „technische Hilfe zu leisten“, teilte die IAEA mit.
Die NATO verlegt AWACS-Aufklärungsflugzeuge
10:07 Uhr: Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine will die Nato einige normalerweise in Deutschland stationierte AWACS-Überwachungsflugzeuge nach Rumänien verlegen. Die Maschine soll das wachsende Bündnis in der Region unterstützen und russische Militäraktivitäten überwachen, wie die Nato-Kommandobehörde für Luftwaffenführung am Freitag mitteilte.
Die Awacs sollen laut Plan am kommenden Dienstag auf dem Luftwaffenstützpunkt Otopeni nahe der rumänischen Hauptstadt Bukarest eintreffen und dort mehrere Wochen bleiben. Der Flughafen liegt nur etwa 200 Kilometer von der östlichen Grenze der EU- und NATO-Staaten mit der Ukraine entfernt. Außerdem grenzt der nördliche Teil Rumäniens an das von Russland angegriffene Land.
Bericht: Scholz will nächste Woche über den Leoparden entscheiden
21.45: Der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steigt: Nachdem Polen angekündigt hat, Leopard-Panzer in die Ukraine schicken zu wollen, haben auch andere Länder Bereitschaft signalisiert. Nun wird die Forderung auch in Deutschland lauter – in der Opposition und der Ampelkoalition. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet nun unter Berufung auf nicht näher benannte Regierungsquellen, dass die Kanzlerin nächste Woche eine Entscheidung treffen will – möglicherweise über eine Auslieferung.
Am kommenden Freitag trifft sich die sogenannte ukrainische Kontaktgruppe der Verbündeten des Landes auf dem US-Stützpunkt in Ramstein. Diese Entscheidung muss laut Bloomberg getroffen werden. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will ein klares Zeichen setzen. Ob er zu diesem Zeitpunkt noch im Amt sein wird, scheint zwischenzeitlich aber unklar: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge will Lambrecht zurücktreten.
Zelenskyj: Der Kampf um Soledar geht weiter
21.45: Der Kampf um Soledar und die ostukrainischen Städte geht weiter, so der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Ukrainer kämpfen dort weiter gegen russische Streitkräfte, sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Russland hatte zuvor berichtet, Soledar in der Ostukraine nach tagelangen Kämpfen eingenommen zu haben. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau sollen am Donnerstagabend russische Einheiten die Kleinstadt eingenommen haben.
Duma-Abgeordneter: Alle Russen über 30 müssen sich einer militärischen Ausbildung unterziehen
17:57: Russen, die 30 Jahre oder älter sind und nie Militärdienst geleistet haben, erhalten künftig eine obligatorische militärische Ausbildung. Dies berichtete das Portal Ura unter Berufung auf eine Erklärung des Duma-Abgeordneten Viktor Sobolev.
Damit soll laut Sobolev verhindert werden, dass die Menschen in der Ukraine zu “Kanonenfutter” werden. Entsprechende Gesetze wurden erlassen. Laut Sobolev ist es auch für die Reserve notwendig, zusätzliche Trainingslager zu organisieren. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat zuvor eine Anpassung des russischen Wehrpflichtalters angeordnet: Während früher Russen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren eingezogen wurden, liegt die aktuelle Altersgrenze zwischen 21 und 30 Jahren.
Bericht: Explosion zerstört russischen Panzer in Belgorod
17.50: Im russischen Grenzgebiet Belgorod soll ein Panzer durch explodierende Munition beschädigt worden sein. Das berichtete das russische Nachrichtenportal Baza. Demnach ist bei Reparaturarbeiten am Kampfpanzer T-72 Munition explodiert. Zwei weitere Panzer wurden beschädigt.