

Die Gemeinnützigkeit des E-Sports wurde erneut verschoben – SPD und Grüne haben die Umsetzung verhindert, sagt der FDP-Politiker Manuel Höferlin.
„mehr Fortschritt wagen“ – So lautet das Motto des Koalitionsvertrages zwischen SPD, Grünen und FDP, der vor einem Jahr unterzeichnet wurde. Auf Seite 97 heißt es: „Wir (…) betreiben E-Sport gemeinnützig.“ Ähnliche Formulierungen hatte bereits die zuvor regierende Große Koalition aus CDU, CSU und SPD aufgeschrieben – ohne den Plan jemals umzusetzen.
Das Thema wurde von ganzen Generationen von Generalsekretären auf zahlreichen Podiumsdiskussionen der Gamescom diskutiert – alle waren sich stets einig: Tun wir Kommen!
Wäre der Betrieb von E-Sport-Aktivitäten in Vereinen nicht rentabel, würde Rechtssicherheit für klassische Sportvereine geschaffen, die dann auch Skigymnastik und Bodenturnen betreiben Fifa 23 oder League of Legends operieren könnte. Auch gemeinnützige Vereine sind von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit, können Zuwendungsbestätigungen ausstellen und staatliche Zuschüsse beantragen.
Vergleichbar einfach wäre die Umsetzung mit einem einfachen Zusatz zum §52 in der Abgabenordnung zu lösen, wo ordentlich “wohltätige Zwecke” sind denkmalgeschützt – von der Denkmalpflege über Naturschutz und Tierzucht bis hin zum Karnevalsverein und Hundesport.
Eine Gelegenheit hätte sich aus der gestrigen Sitzung im Haushaltsausschuss des Bundestages ergeben, wo das Jahressteuergesetz diskutiert wurde. Doch das Projekt scheiterte erneut: Der FDP-Politiker Manuel Höferlin – zugleich Vorsitzender der Bundestagsfraktion eSports und Gaming und Mitglied des FDP-Bundesvorstands – macht die Ampel-Koalitionspartner verantwortlich.
„Ich bin enttäuscht über die Weigerung unserer Koalitionspartner, die Gemeinnützigkeit des eSports anzuerkennen“erklärt Höferlin gegenüber der GamesWirtschaft. „Obwohl es alle Partner in den Koalitionsverhandlungen gefordert und gemeinsam vereinbart haben, verhindern SPD und Grüne die geplante Änderung der Abgabenordnung im jährlichen Abgabengesetz.“
Dadurch werden E-Sportvereinen Einrichtungen vorenthalten, die für andere Sportvereine selbstverständlich sind. Höferlin spricht von einem „ein schwerer Schlag für alle Ehrenamtlichen in der E-Sport-Szene“. Für ihn ist klar: E-Sport ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. “Die Vereine tragen zum Gemeinwohl bei, indem sie wichtige gesellschaftliche Werte wie Fairness, Teamgeist und Kommunikationsfähigkeit fördern. Daher setze ich mich als Vorsitzender der Bundestagsfraktion eSports und Gaming weiterhin für die Gemeinnützigkeit des eSports ein.“