
CEO Andy Jassy kündigte in einem Memo an die Mitarbeiter an, dass mehr als 18.000 Stellen abgebaut würden. Im November wurden in den US-Medien nur 10.000 Jobs erwähnt. Amazon hat diese Zahl nie offiziell bestätigt, aber auch nicht dementiert. Andererseits hat Jassy bereits erklärt, dass weitere Arbeiter entlassen werden könnten. Es ist die größte Entlassung in der Geschichte des 1994 gegründeten US-Internetkonzerns. Amazon beschäftigte zuletzt rund 1,5 Millionen Menschen, die meisten davon in der Liefer- und Lagerinfrastruktur.
„Amazon hat in der Vergangenheit volatile und unsichere wirtschaftliche Situationen erlebt und wird dies auch weiterhin tun“, sagte CEO Jassy am Donnerstagabend mit Blick auf ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld aufgrund hoher Inflation und steigender Leitzinsen. Das Management-Team erkennt, wie schwierig Entlassungen für die Betroffenen sein können und trifft solche Entscheidungen nicht auf die leichte Schulter. Aber der Umzug ist notwendig, um die Kosten zu senken. Amazon hat im November mit einem massiven Stellenabbau begonnen. Der Konzern hatte zuvor wegen des Auftragsbooms während des Ausbruchs viele Arbeiter eingestellt. Das stellte sich im Nachhinein als übertrieben heraus.
Die Kündigungswelle dürfte zunächst den nachteiligen Teil der Geräte rund um den Smart Speaker Echo und das Sprachassistentenprogramm Alexa betreffen. Aber Jassy hat die Arbeiter auf weitere Entlassungen Mitte November vorbereitet und signalisiert, dass es auch im nächsten Jahr Entlassungen geben wird. Der Workcut soll nun umfangreicher ausfallen und zusätzliche Parts beinhalten. Laut Jassy wollte die Geschäftsführung diese Angelegenheit den Betroffenen zunächst vertraulicher vermitteln. Dies ist jedoch nicht möglich, da der Plan durchgesickert ist. Das hatte zuvor die US-Finanzzeitung „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider berichtet.
Die Entlassungen bei Amazon sind ein weiterer Beleg für das abrupte Ende des Jobbooms in der Tech-Branche. Nachdem das Geschäft während der Pandemie boomte, macht das aktuelle Marktumfeld, geprägt von Inflations- und Rezessionsängsten, vielen Unternehmen zu schaffen. Technologiewerte stehen an der Börse besonders unter Druck – der NASDAQ-Index fiel im vergangenen Jahr um 33 Prozent. Die Bewertung von Amazon ist in den vergangenen zwölf Monaten um fast 50 Prozent gefallen. Die Schlange der Unternehmen, die Entlassungen ankündigen, wird länger. So geschah es mit Facebook, Whatsapp und Instagram, der Mutter der Meta-Plattformen und dem Chef von Tesla Elon Musk Die Übernahme des Online-Netzwerks Twitter führt zu einem regelrechten Stellenabbau. Am Mittwochmorgen kündigte auch der SAP-Rivale Salesforce an, etwa zehn Prozent seiner rund 79.000 Mitarbeiter entlassen zu wollen.
Amazon-Aktien fielen im NASDAQ-Handel um 2,37 Prozent auf 83,12 $. Vor dem Börsengang hatte er zeitweise Gewinne verbucht.
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SEATTLE (dpa-AFX)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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