Disney kauft “Global Dream” – Transfergesellschaft verlängert | NDR.de – Nachrichten

Stand: 17.11.2022 14:43 Uhr

Das Kreuzfahrtschiff „Global Dream“ steht auf der ehemaligen MV-Werft in Wismar bereit. Die Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg bereitet das ursprünglich für den Genting-Konzern in Hongkong bestimmte Schiff für die US-amerikanische Disney Cruise Line des Walt-Disney-Konzerns vor.

Dr. Christoph Morgen übernahm im Januar 2022 die Insolvenzverwaltung der MV-Werft und zeigte sich im Interview mit NDR MV Live zufrieden mit dem Verkauf. Er dankte der Firma Disney und auch der Meyer-Werft für die Betreuung. Es ist nicht bekannt, wie viel die Gruppe für das Schiff bezahlt hat, das laut Morgen zu 60 Prozent fertig ist. Aber Morgen betonte: “Aus wirtschaftlicher Sicht ist es das beste Geschäft, das wir bekommen können.”

Geringes Spiel, regelmäßiges Design

Fabrikhalle mit Leinwand, auf der ein Schiff animiert wird © NDR Foto: David Pilgrim

Vom Casinoschiff zum Familienschiff: So soll das Schiff nach Fertigstellung aussehen.

Auch Bernard Meyer, Seniorchef der Meyer Werft, freut sich, dass das Schiff nicht abgewrackt wird: „Das wäre eine Katastrophe für die gesamte maritime Industrie.“ Nun wird das Schiff nach den Bedürfnissen von Disney umgebaut. Zum einen soll es einen umweltfreundlicheren Methanolantrieb haben, zum anderen soll es das gleiche Design wie ein normales Disney-Schiff haben.

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Der Staat verlängert die Transfergesellschaft

Wie viele der 900 Mitarbeiter von der Transfergesellschaft übernommen werden, ist noch unklar. „So viele wie möglich“, betont Meyer. Der Weiterbau der „Global Dream“ bedeute laut Morgen eine „sichere Brücke“ für Arbeiter bis 2025, wenn die Firma TKMS am Standort Wismar ein U-Boot bauen werde. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern will die MV Werfttransfergesellschaft um zwei Monate verlängern. „Konkret bedeutet dies, dass die Transfergesellschaft bis Ende Januar 2023 laufen soll. Es wurden Verhandlungen geführt. Die letzten Details werden noch ausgearbeitet“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD).

Union hofft, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten

900 Mitarbeiter sind noch in der Transfergesellschaft, die Ende November ausläuft. Daniel Friedrich, Bezirksleiter Küste der IG Metall, sieht im Weiterbau einen wichtigen Bestandteil der Brücke für die Zukunft: „Alle sind erleichtert, dass das Schiff mit neuem Design und klimafreundlichem Antrieb fährt und nicht verschrottet werden muss.“ Er hofft, möglichst viele Arbeitsplätze in Wismar zu erhalten. Das zu 75 Prozent fertiggestellte Schiff wird in Wismar unter der Leitung der Papenburger Meyer Werft fertig gestellt. Ursprünglich für etwa 9.500 Gäste ausgelegt, plant Disney nach Angaben des Unternehmens nun etwa 6.000 Passagiere mit etwa 2.300 Besatzungsmitgliedern, die auf dem 342 Meter langen und 46 Meter breiten Schiff mit seinen 20 Decks Platz finden sollen .

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Die Meyer-Werft macht schon lange Geschäfte mit Disney

Viele Erkenntnisse aus Meyers Werft werden in die Endfertigung einfließen. Bis 2025 soll sie in Betrieb gehen. Traditionell machen die Papenburger gute Geschäfte mit der Disney-Reederei. Sie haben 2010 und 2011 zwei Schiffe für ein Unternehmen aus Florida gebaut und anschließend drei Folgeaufträge erhalten. Eines dieser Schiffe, die Disney Wish, wurde im Juni ausgeliefert. Das Schiff wird nach Angaben der Werft mit „umweltfreundlichem Flüssigerdgas“ betrieben. Die Global Dream wurde später das sechste Schiff, das Meyer für Disney baute.

Nationales Schadensrisiko von bis zu 260 Millionen Euro

Der Kunde plant das Schiff als Familienschiff. Es ist ein Verlust des bisher geplanten Charakters einer schwimmenden Spielhalle. Beispielsweise wird das Casino entfernt. Über den Kaufpreis, der deutlich unter dem geschätzten Wert von 1,3 bis 1,6 Milliarden Euro liegen dürfte, haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Der Conversion-Kostenbetrag wird nicht berechnet. Offensichtlich ist klar, dass das Land durch die Pleite viel Geld verliert, denn es gibt eine Bürgschaft für den Kredit aus dem MV-Wert. Das Verlustrisiko im „Worst Case“ wird vom Land stets mit gut 260 Millionen Euro angegeben.

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Diese Themen im Programm:

Nord Magazin | 17.11.2022 | 13:50 Uhr

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