
58 Runden bis zum Ausscheiden. Sebastian Vettel steigt in Abu Dhabi zum letzten Mal in seinen Aston Martin. Danach ist Schluss mit der Formel 1. Für Mick Schumacher soll es weitergehen. nur wo?
20.11.2022 | Stand: 01:17 Uhr
das Formel 1 sich verbeugen Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister bestreitet heute (14.00 Uhr/Sky) in Abu Dhabi den letzten Grand Prix seiner Karriere. Sportlich interessiert den 35-Jährigen nichts mehr, dennoch will er einen starken Abschluss. Für den Red-Bull-Teamkollegen von Weltmeister Max Verstappen ist die Underworld-Meisterschaft noch in greifbarer Nähe.
Vettels große Karriere endet
Der 299. Grand Prix von Sebastian Vettel ist auch sein letzter. Im Idealfall hat der viermalige Weltmeister noch 58 Runden oder 306 Kilometer vor sich, bevor er aufgeben kann. Vettel bereitet sich auf emotionales Chaos vor. Der 35-Jährige fühlt sich wohl mit seiner Entscheidung, sich nach 16 Jahren in der Formel 1 zurückzuziehen und mehr Zeit für das Privatleben und neue berufliche Ziele zu haben. Er ist mit sich im Reinen. „Ich habe so oft darüber nachgedacht und es fühlt sich so richtig an“, sagte Vettel, der zum ersten Mal in seinen zwei Jahren bei Aston Martin hinterherfuhr. Im Qualifying wurde er Neunter, zumindest Punkte sind für ihn in Abu Dhabi möglich, wo er 2010 erstmals Weltmeister wurde. Vater Norbert und Bruder Fabian stehen ihm emotional zur Seite.
Wird Verstappen diesmal Perez helfen?
In São Paulo weigerte sich der langjährige Weltmeister Max Verstappen, Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez zu unterstützen. Der Mexikaner kämpft noch um den Vizeweltmeistertitel. Er ist im Ferrari gleichauf mit Charles Leclerc. Nach einer Woche mit viel Zoff will Verstappen nun im Kampf um die Positionen helfen. „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, als Team zu helfen, werden wir das auf jeden Fall tun“, sagte der Niederländer, der seinen 15. Saisonsieg anstrebt. Im Qualifying versuchte er sogar, Perez mit einem Windschattentrick kurz vor Schluss zu einer sehr schnellen Runde zu verhelfen. Doch das half dem Mexikaner nicht. Verstappen startet daher aus dem Tor vor seinem Teamkollegen.
Mercedes ein Jahr nach dem umstrittenen Formel-1-Finale
In Brasilien kaufte George Russell die Silberpfeile auf. Der Engländer fuhr seinem Landsmann voraus Lewis Hamilton der erste Saisonsieg für Mercedes. „Die Platzierung ist immer noch Dritter, aber wir sind sehr nah dran“, sagte Teamchef Toto Wolff. Der Yas Marina Circuit mit seinen langen Geraden und harten Bremszonen ist dem Mercedes jedoch nicht gewachsen. Ein Jahr nach dem umstrittenen Finale, als Hamilton seinen WM-Titel erst in der letzten Runde an Verstappen verlor, sieht es auch nicht nach einem Sieg aus. Nur Platz fünf für Hamilton, Platz sechs für Russell und die Rückkehr des Hoppel-Effekts auf schnellen Geraden dämpft das Selbstvertrauen erheblich.
Ende und Neuanfang für Schumacher
Nach zwei Jahren bedient das amerikanische Team Haas Mick Schumacher. Ein harter Schlag für den 23-Jährigen, der aufgrund von Unfällen in der Hinrunde die Teamführung an einem weiteren Engagement zweifeln ließ. Das Aus bei Haas könnte langfristig ein Sprungbrett für den Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher sein. Mick Schumacher, 13. in Abu Dhabis Startplatzjagd, hat bei Williams noch eine Mini-Chance auf ein Stamm-Cockpit für 2023. Viel wahrscheinlicher ist aber ein Job bei Mercedes als Ersatzfahrer. Dort konnte Schumacher in einem langjährigen Weltmeisterteam viel lernen. „Wir glauben, dass wir uns um ihn kümmern können, wenn sich die Situation ergibt“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
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